LECTURES

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LAWYERING
Vorlesung, SS 2013
Jeden Montag 17.00-18.00
Beginn: Montag 18.03.2013 17.00-18.00
Hörsaal U10 Juridicum, KG1
(Ausnahmen: 8. und 15.4.: SEM 20 Stg 2, 2. Stk)
lawyering

Das Jusstudium gewährleistet eine hervorragende juristische Ausbildung, die dann in der Berufspraxis durch eine Spezialisierung entsprechend vertieft wird.

Man muss aber viele zusätzliche Qualifikationen erwerben, um das juristische Wissen effizient und erfolgreich in einen Beruf umsetzen zu können. Im englischsprachigen Raum wird diese praktische Umsetzung juristischer Qualifikation (mit all den zusätzlich erforderlichen Fähigkeiten) als „Lawyering“ bezeichnet.

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, ein Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser zusätzlich zum Fachwissen erforderlichen Fähigkeiten zu wecken und schon frühzeitig (vor dem Berufseintritt) dazu zu animieren, sich diese „Skills“ in weiterführender Eigeninitiative anzueignen.

… and guests: Ich kann Ihnen sicherlich viel aus der Praxis als Wirtschaftsanwalt in einer großen Sozietät erzählen. Aber das ist eine sehr persönliche Sicht. Viel spannender ist es, mit erfolgreichen Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen (Mana-gerInnen, RichterInnen, TrainerInnen, KommunikationsexpertInnen usw), denen ich in den letzten Jahren begegnet bin und die mich sehr beeindruckt haben, darüber zu diskutieren, welche Fähigkeiten und Eigenschaften wichtig sind und wie man sich diese Skills aneignen kann. Ich werde zu dieser Veranstaltung daher jeweils Guestspeaker einladen und sie bitten, mit uns ihre „best practices“ zu teilen.

Ein Kurs? Nein, das ist kein Kurs, der in Rhetorik, psychologischer Verhandlungsführung, Netzwerken usw ausbildet. Dazu wird die Zeit nicht reichen. Aber jede einzelne Stunde wird Ihnen eine Fülle von Anregungen und weiterführenden Hinweisen geben. Und wenn Sie nach jeder Stunde zumindest mit einer wichtigen guten Idee für Ihren weiteren Weg den Raum verlassen, dann war es ein voller Erfolg!

Input: Welche Themen interessieren Sie besonders? Schreiben sie mir doch bitte () oder Miriam Simsa (, die mir bei der Planung, Organisation und Durchführung hilft.

Ich freue mich sehr über ihr Kommen!
Guido Kucsko


Programm

Datum    Inhalt

18.3.     DIE EHRE UND ETHIK DES STANDES
Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt zu sein, ist ein besonderer Beruf. Die selbständige Tätigkeit und eine autonome Standesvertretung sichern die freie, nur den Interessen des Mandanten, dem Gesetz und dem eigenen Gewissen verpflichtete Berufsausübung. Ein Äquivalent dazu bilden ein strenges Disziplinarrecht und eine autonome Disziplinargerichtsbarkeit. Zur Vertretung der Interessen des einzelnen Mandanten tritt das Engagement im Interesse der Allgemein-heit zur Wahrung wichtiger rechtsstaatlicher Prinzipien, insbesondere des fairen Verfahrens und des rechtlichen Gehörs. Wie weit trifft also heute noch der Begriff des „nobile officium“ zu?

Gäste:
Dr. Michael AUER ist Rechtsanwalt und Präsident der Rechtsanwalts-kammer Wien.
Dr. Peter FEYL ist Partner bei Schönherr und im Bereich Banking and Finance tätig.


8.4.     ICH IN DEN MEDIEN
Manche tun alles, um in die Medien zu kommen, interviewt und abgebildet zu werden. Andere wollen genau das Gegenteil und haben Panik, wenn JournalistInnen anrufen. Wieder andere sind einfach in den Medien präsent, ohne dass sie dies veranlasst haben oder vorgewarnt wurden. Wie geht man mit der eigenen Präsenz in Medien um? Kann/soll man sich als ExpertIn für Hintergrundgespräche anbieten? Kann/soll man juristische Fachbeiträge einsenden? Macht es einen Sinn; über eine erfolgreiche Causa zu berichten?

Gäste:
Dr. Eric FREY, Chef vom Dienst (Der Standard).
Dr. Wolfgang TICHY ist Anwalt bei Schönherr und spezialisiert im NewTech Law-Bereich.


15.4.     konfliktKULTUR
Konflikte und Entscheidungssituationen prägen den privaten und den beruflichen Alltag. Wie geht man mit dem Aufeinandertreffen einander entgegengesetzter Interessen, Ab-sichten und Motive um? Wie kann die Eskalation vermieden werden? Das miteinander Sprechen, die Kommunikation mit Blick und Sprache, das gegenseitige Wahrnehmen und Kommunizieren sind Mittel der Konfliktlösung. Auch für den Anwaltsberuf ist die Mediati-on ein wichtiges Leistungsangebot.

Gäste:
Dr. Dr. Susanne JALKA ist Konfliktberaterin und Autorin (www.konfliktkultur.at).
Dr. Lisa Barbara BEISTEINER
ist Rechtsanwältin bei Schönherr und ausge-bildete Mediatorin.


22.4.     WORAUF ES WIRKLICH ANKOMMT
Ein guter Studienabschluss ist wirklich schon sehr viel, aber bei weitem nicht alles. Wel-che Herausforderungen an den beruflichen Einsatz, aber auch an das Privatleben, stellt eine Karriere in der Wirtschaft? Welchen – auch moralischen und ethischen – Anspruch muss man an sich selbst stellen? Wie findet man seinen Weg in hierarchischen Unternehmensstrukturen zwischen Loyalität zum Vorgesetzten und persönlicher Profilierung? Wie geht man mit KollegInnen und MitarbeiterInnen um? Wie bereitet man sich auf eine leitende Funktion vor und wie übt man sie aus? Wie weit kann/soll/muss man Arbeit und/oder Verantwortung delegieren? Worauf kommt es also wirklich an, wenn man eine solide Karriere aufbauen will?

Gäste:
Dr. Christian KONRAD, Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverban-des.
Dr. Christoph LINDINGER, Managing Partner bei Schönherr.


29.4.     PRÄSENTATION UND KOMMUNIKATION
Das beste Argument bleibt wirkungslos, wenn es nicht entsprechend präsentiert und kommuniziert wird. Oftmals ist das persönliche Auftreten entscheidend. Körperhaltung, Körpersprache, Stimme, Sprache, Atmung, innere Haltung – viele Komponenten müssen für eine überzeugende Darstellung zusammenwirken.

Gäste:
Daniela ZELLER ist Kommunikationsexpertin, Stimm- und Sprechtrainerin und Fachbuchautorin (www.freiraum-kommunikation.com).
Dr. Gudrun STANGL-LUTZ
ist Partnerin bei Schönherr, spezialisiert auf Unternehmenstransaktionen.


6.5.     WAS MACHEN WIRTSCHAFTSTREUHÄNDER?
Die Tätigkeit als Wirtschaftstreuhänder (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer) ist auch für JuristInnen spannend, sei es, dass Sie unmittelbar in einer solchen Kanzlei tätig sein wollen oder in einer Anwaltskanzlei mit Wirtschaftstreuhändern kooperieren. Deren Tätigkeitsbereich ist weit gespannt: Steuerberatung, Jahresabschlussprüfung, Corporate Finance, Consulting, internationale Steuerberatung, Transaktionsbegleitung, Beratung bei Unternehmensnachfolge und Entflechtungen, Vermögensanlage in Privatstiftungen usw. Es lohnt sich, mehr darüber zu erfahren.

Gäste:
Dr. Alfons STIMPFL-ABELE ist Partner der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH.
Dr. Peter KONWITSCHKA ist Partner bei Schönherr und spezialisiert im Corporate M&A-Bereich.


13.5.     WIE POLITISCH IST DAS RECHT?
Das Lehrbuchwissen wirkt oftmals steril und frei von „Politik“. Das Gegenteil trifft auf unsere Normenlandschaft zu. Sie ist das Ergebnis politischer Aktivitäten. Oliver Rathkolb, einer der profiliertesten Zeithistoriker diskutiert mit uns über Machtstrukturen und jene Rahmenbedingungen, in denen „Recht“ geschaffen wird.

Gäste:
Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr. Oliver RATHKOLB ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Wien.
Dr. Christian SCHMELZ ist Partner bei Schönherr und im öffentlichen Recht tätig.


27.5.     „IURA NOVIT CURIA“ UND DIE GRENZEN DES FACHWISSENS
Natürlich obliegt die Beurteilung der Rechtsfrage dem Gericht. Davor liegt aber die oftmals schwierige Aufbereitung der entscheidungswesentlichen Fakten. Gerade im Wettbewerbsrecht verlangt dies nicht selten komplexe Analysen von Märkten und Produkten. Neben der Rechtskenntnis ist also auch ein fallspezifisches Fachwissen erforderlich. Was wird von den Gerichten aus eigenem zu beurteilen sein, wo bedarf es eines Sachverständigengutachtens? Wie geht man mit Privatgutachten um? Welches Vorbringen und welches Beweisanbot ist aus advokatorischer Sicht notwendig? Wie weit darf man sich darauf verlassen, dass gewisse Fakten „ohnehin allgemein bekannt sind“? Wieviel ökonomisches Verständnis müssen JuristInnen einbringen? Und wie eignet man sich dies am besten an?

Gäste:
Dr. Manfred VOGEL ist Hofrat des Obersten Gerichtshofs und Vorsitzender des Senats 16 (Kartellobergericht).
Mag. Dr. Hanno WOLLMANN ist Partner bei Schönherr und im Wettbewerbsrecht spezialisiert.


3.6.     LEGAL WRITING
Chris Jensen is a skilled coach in legal writing. We will discuss three aspects of professional legal writing with him to get a first insight into what is needed when starting your career in an international law firm: Tone, Usage, and Style

Gäste:
Chris JENSEN is a member of the California Bar and a legal writing coach.
Dr. Christian SCHUMACHER ist Partner bei Schönherr und betreut internationale Mandanten.


10.6.     DER HANDEL MIT ERWARTUNGEN
Der Gang an die Börse bringt Unternehmen zusätzliches Kapital. Dort werden Erwartungen gehandelt: Erhofft der Käufer einen günstigen Geschäftsverlauf des Unternehmens oder ist die Aktie gerade sehr billig zu haben sind, aber trotzdem mit einem Aufschwung zu rechnen, so wird er kaufen. Gehen Aktieninhaber von einer ungünstigen Entwicklung aus, so werden sie ihre Aktien zum Verkauf anbieten. Börsen gelten daher als Wirtschaftsbarometer. Wie aber funktionieren sie wirklich? Welche Bedeutung hat die „Wiener Börse“? Wie gehen wir mit dem Begriff „Spekulation“ um? Wo endet der legitime Einsatz von Fachwissen und wo beginnt das verpönte Insidergeschäfte? Wie läuft ein Börsengang (IPO) ab?

Gäste:
Mag. Birgit KURAS ist Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse.
Dr. Sascha HÖDL ist Partner bei Schönherr und betreut an der Börse gelistete Unternehmen.


17.6.     ABSCHLUSSTEST